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Lesefrust im Öffentlichen Anzeiger

Robert Neuber ist leidenschaftlicher Radfahrer. Das bedeutet nicht, dass er alles durch eine Radfahrerbrille sehen muss. Unverständlich ist aber, dass er das Gegenteil tut. Seine Beiträge zeigen eine markante Nähe zum Auto oder wie in der heutigen Ausgabe des Öffentlichen Anzeigers: Eine starke Abneigung zu gleichberechtigter Infrastruktur für den Radverkehr.

Garniert wird dies dann noch mit vermeintlichen Fakten: Im heutigen Artikel wird die eigene Auffassung durch eigene Beobachtungen mit eigenen Rückschlüssen zu einem in sich geschlossenen System. Dazu habe ich folgenden Leserbrief geschrieben:

Die Vollsperrung aufgrund der Baustelle in der Nord-Süd-Trasse hat am Montag gerade voll zugeschlagen – da beehrt uns Robert Neuber wieder mit seiner persönlichen Auffassung zum Bad Kreuznacher Verkehr. Denn mehr als seine Meinung, die er auf einen Artikel sowie einen Kommentar aufteilt, ist dem ganzen nicht zu entnehmen.

Die genommene Stichprobe wird prominent platziert – nur ist sie beliebig, unzusammenhängend und quantitativ derartig klein, dass es sich daraus Rückschlüsse verbieten. Doch diese präsentiert uns Herr Neuber einige. Allein die Überschriften suggerieren, dass alle „Kreuznacher Radwege wenig frequentiert“ seien – und die Erklärung: „Kreuznacher Radweg-Unsinn“. 

Eine qualitative Auseinandersetzung mit den Radwegen entlang der Bosenheimer Straße wäre sicherlich eine lohnende Sache. Doch darum geht es im Artikel nicht. Vielmehr suggeriert er, dass der „leere Asphalt für Radler“ mit dem Stau des Autoverkehrs in Zusammenhang steht. Doch wieso sollte das so sein? Die Bosenheimer Straße war vor ihrer Neugestaltung zweistreifig und ist es nach wie vor. Im als Kommentar gekennzeichneten Teil wird Herr Neuber noch deutlicher: „Schwerer Schaden“ wurde dem Verkehrsfluss zugefügt. Können wir es vielleicht noch polemischer formulieren?

Radverkehr wurde in den vergangenen Jahren selbstverständlich gesteigert, auch in Bad Kreuznach. Einen Anhaltspunkt bietet beispielsweise das Stadtradeln anhand der stetig steigenden Kilometerleistung. Die Bosenheimer Straße wird dabei ebenfalls regelmäßig von Radfahrenden genutzt. Für eine belastbare Erhebung müsste man allerdings mehr Zeit investieren als Herr Neuber dies getan hat.

Schaden hat an dieser Stelle nur einer angerichtet: Herr Neuber schadet seinem Ansehen, dem Ansehen der Zeitung für die er solche Machwerke verfasst und natürlich seinem Berufsstand.

Der Artikel des Öffentlichen Anzeigers findet sich hier leider hinter der Bezahlschranke. Mit einem Artikel von Herrn Neuber habe ich mich hier schon einmal befasst. Radverkehr auf der Bosenheimer Straße kann man im Übrigen in der Heatmap entdecken.

PS. Leider habe ich für die Heatmap immer noch keine neuen Daten finden können, da diese nun scheinbar nicht mehr zur freien Verfügung stehen.

Veröffentlicht in Allgemein

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